Poor Guy
(Nothing Separates Me from the Shit that Surrounds Me)
von Luigi Guerrieri
Eine Produktion von Luigi Guerrieri
In Koproduktion mit Theater am Werk
Uraufführung
Sprache
Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch
Premiere am
12.02.2025
Inhalt
Wann wird die Erzählung meines persönlichen Traumas zu einer Übung des Narzissmus?
POOR GUY ist eine performative Autoethnographie mit dem Ziel, Narrative der Selbstverwirklichung und Identitätsfindung durch Trauma-Plots und Opferrolle zu entwerfen. Sie untersucht Nuancen zwischen der Notwendigkeit des Gesehen-, Gehört-, Verstandenwerdens und des Angebens, zwischen der moralistischen Trennung von Opfer und Täter*innen und zwischen persönlichen und politischen Erzählungen. Das ist ein narzisstisches Projekt, das eine narzisstische Welt mit den eigenen Waffen schlägt.
„In dieser Performance geht es um mich, mich, mich, MICH. ICH! Ich bin der arme Kerl. OMG, look at me! Schau, wie sehr ich gelitten habe. Und trotzdem habe ich es geschafft! ‚Poor guy‘, werden die Leute sagen, und dann kann ich endlich mein erbärmliches Dasein als Povero Cristo reproduzieren und bestätigen! Ich will die Lust an der Opferrolle herauskitzeln, die ich in allen Medien und nicht zuletzt bei mir selbst finde. Ich verschmelze mit der Scheiße in mir und außerhalb von mir. Ich teile alle meine persönlichen Dramen und versuche gleichzeitig mich selbst nicht so ernst zu nehmen. Ich finde einen neuen naiven und radikalen Ansatz der Narration. Dieses Projekt ist also stolz naiv!“
Luigi Guerrieri ist performativer Künstler mit einem Hintergrund in Kultur- und Sozialanthropologie, der in Wien lebt und arbeitet. Seine Arbeit fokussiert sich auf die Begegnung von Bewegung, Improvisation, Stimme und Storytelling in Verbindung mit wissenschaftlichen und körperlichen Research.
In seinen Projekten hinterfragt er tief verankerte kulturelle Konstrukte wie die Diktatur des Wohlbefindens in FLOWERS, spielt zwanghaft mit der Wiederholung gängiger Beschimpfungen wie „Son of a bitch” in DEINE MUTTER oder mit Redewendungen wie „vor Freude springen“ in BOUNCING JUMPING.
Er schreibt sporadisch einen Blog, kümmert sich um seine Kinder, macht manchmal dumme kurze Videoperformances auf TikTok und Instagram und arbeitet als Koch.
Credits
Konzept und Performance
Luigi Guerrieri alias Iesus Civitareale Morelli
External Eye
Alberto Cissello
Unterstützt von
Tanz*Hotel in Rahmen von AAR - Term 24
Nächste Vorstellungen am Petersplatz
Im Anschluss an die Vorstellung am Samstag, 15.02. findet ein "Artist Talk" mit Luigi Guerrieri statt.