Pflegestufe 4
Eine Produktion von Leni Plöchl
In Koproduktion mit Theater am Werk
Uraufführung
Sprache
Deutsch
Premiere am
23.01.2025
Inhalt
„Bevor ich hierhergezogen bin, habe ich noch einmal all meine Freundinnen angerufen. Ich habe mich verabschiedet und ihnen ein schönes Leben gewünscht. Das ist ein neuer Abschnitt, und das Alte hat damit nichts mehr zu tun.“ So beginnt die Geschichte einer Bewohnerin, die einen radikalen Bruch erlebt und all das Vertraute hinter sich lässt. Es ist der letzte Umzug, der oft aus der Not heraus geschieht, weil es keine Alternativen mehr gibt. Für viele markiert dieser Lebensabschnitt das Ende der Selbstbestimmung, während andere die Chance sehen, in einer neuen Gemeinschaft aufzublühen.
Leni Plöchl gewährt mit Pflegestufe 4 einen einfühlsamen Blick auf das Leben im Senior*innenheim. Das veraltete Prinzip „warm, satt, sauber“ bleibt ein ständiger Begleiter – ein Versuch, Grundbedürfnisse zu erfüllen, aber auch ein Abbild eines Systems, das sich auf das Nötigste beschränkt. Das Stück thematisiert die Spannung zwischen Fürsorge und Funktionalität, Menschlichkeit und Management. Es erzählt von leisen Abschieden, stillen Kämpfen und unerwarteten Momenten des Aufblühens.
Für viele ist der Umzug in ein Pflegeheim ein einschneidender Schritt, und das Warten wird oft zum ständigen Begleiter – auf Besuch, auf das nächste Essen, auf die Nacht. Neben den Bewohner* innen beleuchtet Plöchl auch das Personal: Wie bleibt man Mensch, wenn der Alltag zwischen Pflege- und Dienstplänen zermahlen wird? Was passiert, wenn Roboter die Aufgaben übernehmen?
Pflegestufe 4 zeigt, wie die Bewohner*innen sich in ihrem letzten Wohnort einrichten – ein Ort, der für einige eine Endstation und für andere einen Neubeginn darstellt. Es stellt die Frage, wie wir mit der letzten Lebensphase umgehen und ob es gelingt, das „Zuhause“ im „Heim“ zu bewahren. Was bleibt, wenn Routine den Tag bestimmt? Was bleibt, wenn das Licht ausgeht?
Leni Plöchl studierte Clownerie und Schauspiel an der École Philippe Gaulier International Theatre School in Paris. Seit zehn Jahren ist sie als freischaffende Künstlerin in Frankreich, Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs. Zu ihren Projekten zählen Wo man singt, da lass dich nieder (Dokumentarfilm, Österreich-Israel, 2017), Brigitte knows (RRRIOT Festival, 2019) und Wer will mich – Ein Herz für Künstler (Künstlerhaus Wien, 2019). 2019 wurde die Theaterproduktion Fliegen lernen mit ihr in der Hauptrolle mit dem STELLA.darstellende.kunst Preis 2019 ausgezeichnet. Im März 2021 realisierte sie LUX II mit ihrem Mentor Josef Hader als Online-Premiere (im Stadtsaal Wien). Leni Plöchl ist Mitglied der Karawane der Menschlichkeit, mit der sie Clownseinsätze in Flüchtlingslagern macht.
Credits
von und mit
Leni Plöchl
Dramaturgie
Michaela Adelberger
Schnitt
Jegor (Georgii) Glazkov
Musik
KMET
Outside Eye
Ed. Hauswirth
Beratung Ausstattung
Caro Wiltschek
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