Maria Sendlhofer

Nein, eine Unbekannte ist die Regisseurin Maria Sendlhofer wahrlich nicht mehr. 2023 wurde sie im Jahrbuch von Theater heute als beste Nachwuchskünstler_in von Margarete Affenzeller, Der Standard, vorgeschlagen. Ihre erste Inszenierung nach Abschluss des Regiestudiums am Max Reinhardt Seminar, Draußen vor der Tür von Wolfgang Borchert am Theater Erlangen, wurde zur Woche junger Schauspieler_innen der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste eingeladen und erhielt den Erlanger Theaterpreis 2019. Sie war für das Schauspielhaus Wien tätig, inszenierte am Theater Kosmos Bregenz, dem Kosmos Theater, dem Werk X und für die Salzburger Festspiele. Gar eine „sehr geschickte Regie“ wird ihr von Guido Tartarotti, Kurier, für Gaia rettet die Welt attestiert.

Geboren 1988 in Salzburg studierte Maria Sendlhofer zunächst Multimedia-Art, realisierte einige Filmprojekte, für die sie auch ausgezeichnet wurde, bevor sie schließlich 2010 nach Wien kam, um Theater-, Film- und Medientheorie und Theaterregie am Max Reinhardt Seminar zu studieren. Bereits 2017 hat sie in ihrer Vor-Diplominszenierung das Stück Helden von Ewald Palmetshofer inszeniert. Und nun inszeniert sie erneut einen Text von Ewald Palmetshofer, diesmal Die Verlorenen.

Es ist ein Mammutwerk von über 170 Seiten, das Maria Sendlhofer nun auf die Bühne bringen wird. Ein Stück voller Rhythmik, bewusst gesetzten orthographischen Besonderheiten und fragmentarischen Satzkonstruktionen. Es ist eine hochsensible Geschichte über die Suche nach Rückzug, der Radikalisierung von Einzelnen und das Aufeinandertreffen von Individuen, die am Rand stehen. „Es gibt kein Leben ohne Lebenslast. Und noch leben sie, diese Figuren; und es bleibt zu hoffen, dass Überleben möglich ist,“ sagt Ewald Palmetshofer im Interview mit dem Residenztheater in München, wo Die Verlorenen 2019 als Auftragswerk zur Uraufführung kam.

Für die österreichische Erstaufführung in einer Eigenproduktion des Theater am Werk hat sich Maria Sendlhofer mit der Choreographin Olivia Hild zusammengetan, die die Rhythmik des Stücks in Bewegungs- und Blickmuster übersetzt. Das Bühnenbild von Larissa Kramarek, Assistenz Olga Steiner, eröffnet Räume der Enge, in denen sich Spielenden in dem Sounddesign von Bernhard Eder bewegen.

Modell des Bühnenbildes von Larissa Kramarek

drüben: keine andre Welt kein Drüben, Draußen, Droben

Jenseits nicht