In spitzwegerich-Projekten nimmt das Bild und damit die Werkstatt einen großen Zeitraum und Stellenwert ein, daher müssen die Bildideen früh stehen. In der ersten Erarbeitungsphase ist es vor allem ein Wechselspiel zwischen Bild und Textgedanken, also zwischen Autorin und Werkstattteam. Skizzen werden hin und hergeschickt, wir lesen viel und entwickeln aus diesen Ideen ein erstes Storyboard, das für alle einsichtig ist. Hier fließen dann auch schon Kompositionsgedanken mit ein.
Mit einem durchgehenden Storyboard und einer ersten Fassung trafen wir uns zu Vorproben von staub etwa ein halbes Jahr vor Probenstart; gingen hier in den Austausch mit externen Expert*innen und choreographische Skizzen entstanden. Bis zum Probenstart arbeiteten alle parallel, dann kamen wir zur Leseprobe mit Bildern, Musik, Choreographie und szenischen Gedanken zusammen und puzzelten gemeinsam.
Es ist ein demokratischer Prozess mit Expert*innen, die gemeinsam Entscheidungen treffen; die Expertisen greifen ineinander über und ein. Wir arbeiten ohne klassische Regieposition, wohl aber mit einem professionellen Blick von außen. Üblicherweise ist diese Person ein “outside eye”, also jemand der sporadisch und erst später im Prozess einsteigt und Feedback gibt. Im Fall von staub… a little mindblow* haben wir aber Asli Kislal als “inside eye” dazu gebeten, also war sie auch schon bei den Vorproben präsent und intensiv am Probenprozess beteiligt. Das hat ein fokussierteres szenisches Proben ermöglicht und dadurch das Team noch enger zusammengeschweißt.