FuelNoises
Eine Performance zwischen Mensch und KI über Fake-News
Eine Produktion von Stefano D’Alessio in Kooperation mit Theater am Werk
Sprache
Englisch
Dauer
ca. 60 Minuten
Premiere am
29. Mai 2024
Inhalt
Im Zeitalter der künstlichen Intelligenz hat sich das Internet in ein turbulentes Meer aus Fehlinformationen verwandelt. Wir ringen mit der Ambivalenz des Informationszeitalters, während wir Zeugen einer kollektiven Trägheit angesichts der Klimakrise sind. In einer Gesellschaft, die zwischen Doom-Scrolling und Gleichgültigkeit schwankt, wie können wir die Komplexität unserer Umwelt- und Soziallandschaft begreifen und handlungsfähig bleiben?
Das digitale Zeitalter hat eine paradoxe Ära eingeläutet, in der wir gleichzeitig von unseren Smart-Devices befähigt und getäuscht werden. Antidemokratische Narrative werden durch das Verlangen nach einfachen Antworten genährt. In diesem Paradoxon entsteht unser Anti-Held, gefangen in einer unerbittlichen Flut von Fehlinformationen, die nicht nur von Menschenhand geschaffen, sondern auch von KI-Algorithmen verstärkt und maßgeschneidert werden. Diese Flut von Fehlinformationen führt den Protagonisten auf eine gefährliche Reise der Radikalisierung.
FuelNoises ist ein audiovisuelles Konzert, ein digitales Drama, eine Performance, die von zwei Partnern geleitet wird: einem menschlichen Körper und einem intelligenten System. Modernste interaktive Technologien, gesteuert von KI, ermöglichen es Klang und Bildern, dynamisch auf die Bewegungen des Darstellers zu reagieren und eine symbiotische Kommunikation zwischen Technologie und Mensch herzustellen. Die Medien wirken als Performance-Partner und handeln nach ihrer eigenen algorithmischen Intentionalität. Dieser Ansatz ermutigt das Publikum, darüber nachzudenken, wie algorithmische Informationsumgebungen unser Handeln beeinflussen und unsere Gedanken formen.
Die visuellen und akustischen Eindrücke von FuelNoises stammen aus dem realen Schlachtfeld der Fehlinformationen zum Klimawandel. Stefano D'Alessio hat sich in die Tiefen der sozialen Medien begeben und eine Vielzahl von irreführenden Beiträgen, Videos, Bildern und Texten gesammelt, die mit debunking-Ressourcen gegenübergestellt werden. Die Performance basiert auf der Forschung zur Klimafehlinformation der Webinstallation FuelNoise im Jahr 2023.
FuelNoises erforscht, wie wir verantwortliche Subjekte bleiben können, die fähig sind, kollektiv auf die Gefahren der Klimakrise zu reagieren. Es fordert uns auf, das menschliche Element in dieser chaotischen Landschaft anzuerkennen, in der wir sowohl Architekt:innen als auch Opfer unserer eigenen Fehlinformationen sind.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien, des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Österreich, Bears in the Park, Symposion Lindabrunn, Angewandte Performance Lab.
Pressestimmen
"[...] ein elektrisierendes Spektakel aus interaktiven Sounds und Bildern, das die Zuschauer*innen in eine reflexive Reise über die Klimakrise und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) im Informationszeitalter mitnimmt."
Prospect News, 27. Mai 2024
"Das Stück oszilliert zwischen audiovisuellem Konzert, digitalem Drama und Performance."
Sarah Wetzlmayr, Bühne Magazin, 29. Mai 2024
Credits
Künstlerische Leitung, Medienkünstler, Performer
Stefano D’Alessio
Kostümdesign
Agnes Varnai
Visual Design
Enrico Zago
Bühnenbild
Max Windisch-Spoerk
Produktionsleitung
Sophie Menzinger
Foto- und Videodokumentation
Francesca Centonze
Fotodokumentation
Verena Tscherner
Outside Eyes
Luigi Guerrieri
Klaus Obermaier
Jolyane Langlois
Ariadne Randall
Pressearbeit
Alina Groer/Sky Unlimited
Mit herzlichen Dank an Martina Menegon und Alexander Martinz
Nächste Vorstellungen am Petersplatz
VERANSTALTUNGSHINWEIS: Bei dieser Veranstaltung kommen schnell wechselnde Lichteffekte und Projektionen zum Einsatz.
Biografien
Stefano D'Alessio
He has been working as a new media artist, performer, composer and educator for more than a decade. D’Alessio completed a BA degree in Visual and Performing Arts at the IUAV Univ. of Venice and a magister degree in Transmedia Art with Brigitte Kowanz at the Univ. of Applied Arts Vienna. He regularly shows his work in international festivals, holds workshops and teaches in European universities. His practice focuses on communicative human-machine interaction. He develops systems that balance between being playable and expressive, understandable in their dynamics and able to convey meaning. His pieces incorporate the human body as active entity, in close interaction with technology where new media and human physicality are coupled as performing partners. His research addresses internet induced societal issues and explores the multiple influences that the web and its derivates have on the human behaviour and body.
Enrico Zago
Enrico lives and works in Vienna. His research is focused on new media and illustrations, and his works are mainly prints, animations and VR installations. He creates works that involve 2d and 3d design in order to investigate the perception of the real physical environment into its digital representations and deformations in speculative scenarios. He graduated with a degree in Visual and Performing Arts at IUAV University of Venice in 2010 and graduate at The New Normal multidisciplinary postgraduate research programme at Strelka Institute for Media, Architecture and Design in Moscow in 2017. Enrico is currently 3D developer at CIVA media Art festival.
Agnes Varnai
Agnes Varnai investigates the intersection of fashion and art through her multidisciplinary practice. She was born in 1990 in Dunaújváros and currently living and working in Vienna. She won the Swarovski Award and the Rondo Vöslauer Award with her collection POWER. She exhibited and performed at the Knoll Gallery Budapest, the Galerie der Stadt Villach, MO.E, Take Festival in Vienna and the Vienna Design Week. After her graduation in 2017 at the Univ. of Applied Arts Vienna, she founded the collective: The (new) Constellation, within which she develops multimedia art installations as a combination of AR, fashion and transformed objects. In 2019 Agnes started a research project on a more environmentally friendly alternative to the animal skin. The project, titled Ordained Hardware, received the Creatives for Vienna awarded by the Wirtschaftsagentur Wien.
Sophie Menzinger
Sophie is a cultural manager from Hamburg who currently lives and works in Vienna. In 2021 she successfully completed her master's degree in cultural and media management at the Hamburg University of Music and Theater. Prior to her master's studies, she initially worked as a social worker and in the socio-cultural center Kölibri in Hamburg St. Pauli in cultural mediation, urban community work and event organization. During her studies she worked in the artistic administration and the production for festivals and as an assistant to curator Tina Heine. Inspired by intersectional feminist practices, she strives for an empathetic and solidarity-based work environment. Since moving to Vienna in August 2021, she has worked for productions in performance, contemporary dance and new media art, including Lau Lukkarila, Stina Fors, Liv Schellander, Agnes Schneidewind, Julia Novacek and Luigi Guerrieri.
Max Windisch-Spoerk
Max Windisch-Spoerk ist Licht- und Sound Designer sowie Musiker. Auch die Raumgestaltung und das Entwerfen von Objekten für die Bühne zählt zu seinen Schwerpunkten. Er studierte Psychologie an der Universität Wien und ist ausgebildeter Veranstaltungstechniker [ im Schauspielhaus Wien ]. Zu seinen letzten Arbeiten im Rahmen des Sprechtheaters zählen das Sound Design und die Komposition für Mein Lieblingstier Heisst Winter (2023) am Schauspiel Frankfurt und Zwiegespräch von Peter Handke im Akademietheater Wien (2022). Als Licht- und Bühnendesigner arbeitete er zuletzt sowohl in Ljubljana als auch in Tirana mit Anna Possarnig (2023), wie auch in Linz für SiLK (2023). Im Dezember 2023 war er mit der Band Buntspecht als Lichtdesigner auf Tour. In seinen eigenen Arbeiten kombiniert er Licht-, Ton- und Raumgestaltung in installativen Räumen, die die Natur unserer Wahrnehmung und die Definition von Realität erkunden. Zuletzt mit der Interaktiven Klang- und Lichtinstallation Room 107 im Schauspielhaus Wien (2021) und der Installation “Fermati” (2022) im öffentlichen Raum in Wien.