Clara: Sylvi und ich hatten schon länger vor, zusammen zu arbeiten. Ich habe mich ja von der (klassischen) Musik aus Richtung Performance bewegt. Bei Sylvi war der Weg genau umgekehrt: von der Performance zur Musik. Wir waren neugierig, wo wir uns da treffen.
Sylvi: Von Maja Osojnik sind wir beide Fans. Es war eine großartige Idee von Clara, sie ins Boot zu holen. Ich habe das Stück „Raue Einstellungsbilder“ von Samuel Schaab und Clara Frühstück gesehen und war begeistert. Erst beim Gratulieren nach der Show fiel mir auf, wie erschöpft Clara wirkte, die zu dieser Zeit noch ihre Tochter gestillt hat.
Clara: Waaaaaaas? Ich sah erschöpft aus??? Da war doch alles super, ich hab viel gearbeitet, hatte grad ein ganz kleines Baby, aber somit auch die besten Hormone für wenig Schlaf! ;))) mir ging’s doch blendend!!!
Sylvi: Mit dem Spagat zwischen Mutterschaft und Kunst kennen wir uns jedenfalls beide aus. Konkret mit dem Gefühl: Ich lebe etwas, was eigentlich nicht geht. Was auch nicht vorgesehen ist zwischen Idealen der unabhängigen 100 % Künstler*in und der hingebungsvollen 100 % Mutter. Da kamen wir ins Gespräch darüber, dass der feministische Hund irgendwie genau da begraben ist. Aber auch darüber, wie Sorgearbeit verbunden ist mit Schlaflosigkeit.