Drei Fragen an Regisseurin Agnieszka Salamon

Du hast als Grundlage für deinen Theaterabend eine Graphic Novel gewählt, und zwar „Abortion Tales” von Beata Rojek und Sonia Sobiech. Wie kam es dazu?

Eine befreundete polnische Journalistin und Aktivistin hat mich auf diese Graphic Novel aufmerksam gemacht, nachdem sie meine vorige Inszenierung („Die Spinnerinnen“) gesehen hat, die eine Adaption von einem Dokumentarbuch über Frauen in der Textilindustrie war. Mich hat das Thema sehr angesprochen, da es aktuell sehr relevant ist. Nicht nur in Polen, sondern weltweit.

© Teresa Marenzi

Wie hast Du an der Übertragung eines Comics für die Bühne gearbeitet? Was bringt das für Herausforderungen mit sich?

Mein erster Schritt war, zu fragen, ob die Zeichnerin und Co-Autorin von dem Comicbuch (Beata Rojek) meine Bühnenbildnerin werden wollte. Als sie zugesagt hatte, haben wir versucht, ihre Zeichnungen ins Bühnenbild zu integrieren. Teils als Projektionen, teils als Objekte und Masken. Weil das Buch relativ wenig Text hat, haben wir mit meinen Darstellern Szenen improvisiert und uns bei den Improvisationen von den Zeichnungen inspirieren lassen.

Du arbeitest ja auch als Schauspielerin – für das Theater, aber auch für Film und Fernsehen. Was macht für Dich das Regieführen aus?

Es ist auf jeden Fall eine viel größere Verantwortung als „nur beim Spielen“. Aber gleichzeitig viel Freiheit und ein Privileg, eigene Geschichten erzählen zu können und die eigene Sichtweise zu vermitteln. Ich liebe es, mit anderen Schauspielern zu arbeiten, ohne selbst Text lernen zu müssen :)

Die Fragen stellte Hannah Lioba Egenolf