Wortstattnächte 2024

Wortstattnächte 2024

Neue Texte aus dem Drama Lab

Eine Produktion der WIENER WORTSTAETTEN in Koproduktion mit Theater am Werk

Sprache

Deutsch

Am

14. und 15.11.2024

Inhalt

Die WIENER WORTSTAETTEN präsentieren fünf neue Theatertexte von jungen Autor*innen, die im Rahmen ihres DRAMA LAB Fabulamundi. Playwriting Europe: New Voices 2024 entstanden sind. Eingerichtet von fünf Regieteams werden die Stücke in szenischen Lesungen im Theater am Werk Petersplatz erstmals dem Publikum präsentiert.

Dabei treffen poetische Sprache auf dialogischen Witz, analytische Gesellschaftsbetrachtung auf tragikomische Erzählung. Es steckt viel Welt in den Dramen von Hannah K Bründl, Maurus Jacobs, Kaija Knauer, Lena Riemer und Charlotte Zorell. Ihre Stücke zeichnen sich durch sprachliche Genauigkeit und individuelles mitunter experimentelles Erzählen für die Bühne aus.

Die WIENER WORTSTAETTEN wurden 2005 von Dramatiker Bernhard Studlar und Regisseur Hans Escher als interkulturelles Autor*innentheaterprojekt gegründet. Die Entstehung neuer Texte für die Bühne stand von Anfang an im Mittelpunkt des Projekts, ebenso wie die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich wichtigen Themen und die Vernetzung zwischen AutorInnen. Über die Jahre entstand eine Vielzahl von szenischen Projekten und Produktionen/Uraufführungen neuer Theaterstücke. Initiativen wie der exil-dramatiker*innenpreis wurden zum Sprungbrett für Autor*innen wie Ibrahim Amir, Alexandra Pâzgu oder Sasha Marianna Salzmann. Aus grenzüberschreitenden Kooperationen, zuletzt „Fabulamundi. Playwriting Europe“, entstand ein internationales Netzwerk, das sowohl den Austausch zwischen Autor*innen als auch die Übersetzung von Gegenwartsdramatik fördert. Seit 2018 werden die WIENER WORTSTAETTEN von Martina Knoll und Bernhard Studlar geleitet.

Donnerstag, 14.11.2024

Zünzle von Kaija Knauer

Brandszenarien verheißen selten etwas Gutes. Die Flucht vor dem Familienstammbaum führt direkt in den realen Wald. Doch auch dort gibt es keinen Schutz. Es brennt in diesem Stück, das sich mit dem Zusammenhang von Feuer und Sprache beschäftigt.

Und aus den Rauchschwaden kristallisieren sich einzelne Bilder heraus: Die Erinnerung an lähmende Familienessen, ein brutzelnder Aal in der Pfanne, die explosive innere Wut einer jungen Frau, die im Alltag unterdrückt werden muss, und sich langsam einen Weg an die Oberfläche bahnt.

Regie

Manuel Horak

Mit

Pilar Borower

Elisabeth Prohaska

Musik

Konstanze Frager

tender von Hannah K Bründl

Die Tochter ist jung, sportlich, trainiert. Ob sie das mag, weiß sie nicht genau, nur, dass es dem Vater alles bedeutet, wie ihr Körper aussieht und wieviel Leistung er bringt. tender ist das Kaleidoskop einer Vater-Tochter- Beziehung, es erzählt vom Erwachsenwerden entgegen dem Druck einer Vatersprache. Da ist ein umzäunter Garten, ein kranker Körper, ein Schatten auf dem juniheißen Asphalt. tender ist ein Spiel mit der Wiederholung und ein Angebot: Kommst du mit?

Regie

Anne Mulleners

Mit

Johanna Orsini Rosenberg

Katharina Rose

Lara Sienczak

Skye MacDonald

Freitag, 15.11.2024

die sprache von Maurus Jacobs

Ein Familienvater erzählt von der Ankunft im neuen Land. Er spricht Deutsch, ungebrochen, gepflegt erzählt er von seinen Kindern und den Ehekonflikten, von den Amtsbesuchen und dem zu engen Wohncontainer. Er berichtet, sachlich und nüchtern. Er beteuert seine Dankbarkeit für die Gastfreundschaft. Der gesellschaftliche Hintergrund des Stücks ist zugleich vertraut und verzerrt, die üblichen Zuschreibungen wollen so recht nicht greifen, und als die Spannung schließlich in Gewalt mündet, kippt auch die Zeit.

Regie

Thyl Hanscho

Mit

Roman Blumenschein

Okan Cömert

Nelia Maarsen

Alicia Peckelsen

aufstiegskörper von Lena Riemer

Der Bildungstrichter hält sich hartnäckig. Besonders während ihres Studiums prallen für viele Bildungsaufsteiger*innen plötzlich ihre alte und ihre neue Welt schmerzhaft zusammen. Der Text folgt der Frage, was passiert, wenn man die sonst eher unsichtbaren Aufstiegsprozesse nicht nur sichtbar, sondern nachfühlbar macht. Anhand exemplarischer Szenen und Situationen werden private und berufliche Konflikte verhandelt.

Regie

Sonja Romei

Mit

Julia Jelinek

Bettina Schwarz

Alexandra-Maria Timmel

Boris Popovic

BLACKOUT von Charlotte Zorell

Ein Endzeittheaterstück für vier Menschen, die sich auf der Bühne an ihren Apokalypse-Gedanken abarbeiten und dabei im wahrsten Sinne des Wortes im Dunklen tappen. In ihrem haltlosen Sprechen versuchen sie sich an der Kunst des Überlebens im jeweiligen Augenblick. BLACKOUT erzählt von einer untergehenden Welt, in der Meinungen, Fakten und Ideologien zu einem diffusen Ganzen verschwimmen. Ein Stück über Machtstrukturen innerhalb der Theaterbetriebs, in dem die die vier Figuren an ihren Ängsten und der damit einhergehenden Einsamkeit zu scheitern drohen.

Regie

Aslı Kışlal

Mit

Isabella Händler

Julia Pitsch

Leon Lembert

Mirkan Öncel

Credits

Dramaturgie

Bernhard Studlar

Bühne/Ausstattung/Kostüme

Renato Uz

Bühne/Ausstattung/Kostüme Assistenz

Clemens Haas

Regieassistenzpraktikum

Denise Eder

Illustrationen

Artur Bodenstein

Fotos

Anna Zehetgruber

Video

Kurt van der Vloedt

Produktion

Martina Knoll

Victoria Schopf

Gesamtleitung

Martina Knoll

Bernhard Studlar

Nächste Vorstellungen am Petersplatz